Yerkes Observatorium

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Navigation mithilfe der Sterne

Im Observatorium kann der Sternenhimmel mit wissenschaftlichen Methoden beobachtet werden. Das Aneignen von Objekten im Weltraum kann auch bei der Navigation hilfreich sein, wenn Kompass oder Messgerät gerade nicht zur Hand sind.

Präzise Navigation

Eine genaue Navigation gelingt am besten mit einem GPS-Gerät, denn hier können die Koordinaten präzise wiedergegeben werden. Professionelle Geräte funktionieren sogar in den Tiefen der Wälder und sind damit perfekt für Forschungstouren und Expeditionen geeignet. Ist solch ein Messgerät nicht zur Hand, kann man sich aber auch am Sternenhimmel bzw. an Himmelskörpern orientieren. Für eine exakte Navigation gibt es auch hier spezielle Hilfsmittel, aber auch ohne Gerätschaften ist eine Ermittlung der Himmelsrichtungen möglich.

Navigation anhand des Nordsterns

Am einfachsten gelingt die Navigation mithilfe des Nordsterns (Polaris) – er ist der hellste Stern im Sternenbild „Kleiner Bär“ und befindet sich, wie es der Name schon sagt, in der nördlichsten Hemisphäre bzw. im Norden. Aufgrund der Tatsache, dass sich das Sternenbild „Großer Bär“ (oder auch „Großer Wagen“ genannt) einfach finden lässt, kann mithilfe dieses Sternenbildes der Nordstern am besten ermittelt werden: Durch Verlängerung der Hinterachse des Wagens ist Polaris zu identifizieren.

Sternenbild Orion

Der Orion ist ebenso ein sehr auffälliges Sternenbild, welches vor allem am Winterhimmel problemlos auffindbar ist. Orion stellt eine mythische Figur dar – einen hünenhaften Jäger, der mit Schwert und Keule den Angriff eines Stiers abwehrt. Der Stier wird in dem benachbarten Sternenbild Taurus dargestellt. Orion ist nicht nur eines der bekanntesten, sondern auch eines der ältesten Sternenbilder. Er besteht aus vier hellen Sternen, die ein verzerrtes Rechteck darstellen. Drei gleich helle Sterne bilden darin eine Diagonale, welche als Gürtel oder Jakobsstab bezeichnet wird. Weil Orion auf dem Himmelsäquator liegt, kann er aus allen Teilen der Welt bewundert werden.

Die griechische Sagenwelt am Himmel

Die Navigation mithilfe des Orions gelingt, wenn man die Sage um dieses Sternenbild kennt. Orion prahlte, laut der griechischen Mythologie, dass er alle lebenden Tiere töten könnte. Die Erdgöttin Gäa wollte dies jedoch verhindern und sandte einen Skorpion, um Orion zu töten. Geht dieses Skorpion-Sternbild im Osten auf, verschwindet Orion im Westen – wie ein gefallener Krieger. Doch in der Sage geht es weiter und der Krieger wird vom Heilsgott Äskulap wiederbelebt, so dass der Skorpion verjagt wird und im Westen untergeht, während Orion im Osten wieder aufersteht. Dieses Schauspiel am Himmelszelt funktioniert, da sich die Sternenbilder gegenüber stehen, sodass ein Bild über dem Horizont aufgeht, während das andere verschwindet. Für die Navigation kann man sich das ganz einfach merken: Orion geht stets im Osten auf und im Westen unter. Ebenso verhält es sich auf der Südhalbkugel, auch wenn dort die Navigation besser mit dem bekannten „Kreuz des Südens“ funktioniert.

Aufgrund dieser Möglichkeiten auch ohne GPS und Kompass zu navigieren, ist die Aneignung eines astronomischen Wissensschatzes sehr nützlich und das Observatorium ein beliebter Ort der Weiterbildung.